Bayerische Hockeymeisterschaft 2014 in Ruhpolding

 

Sepp und seine Schützlinge

Theresa, Lucia, Katja, Kristin, Simone

Franziska, Sebastian und Maria

 

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Um sechs Uhr morgens gings los: in Begleitung von Jürgen Liedl  fuhren die „Hockey-Tigers“ Theresa Thoma, Simone Gröger, Lucia Liedl, Kristin und Katja Mayer und Josef Gabler sowie Maria Walt und Sebastian und Franziska Kröpfl, die im Team „Bavaria Mix“ spielen sollten, auf. Nach ziemlich genau der von GoogleMaps berechneten Fahrzeit kamen wir in Ruhpolding an und hatten so noch genug Zeit, erstmal alles zu erkunden und uns auch noch einzufahren.

Und dann ging es auch schon los. Die sieben Teams bestritten insgesamt 26 Spiele, davon zuerst 21 in der Vorrunde, jeder gegen jeden, 15 Minuten pro Spiel.

Mit dabei waren die Ausrichter der Neukirchner Einradler, der EC Illertal um Stefan Kober, wir Tigers und Bavaria Mix, bestehend aus drei Tigern, zwei Neukirchnern und zwei Illertaler, sowie die Salamander Kornwestheim aus Baden-Württemberg, UniPro Steyr aus Österreich und Young Swiss, der Nachwuchskader der Schweizer Nationalmannschaft.

Für unser Mixteam war die Sache relativ einfach: keine hohen Erwartungen, einfach der Spaß am Spielen. Teamchef Benjamin führte die Truppe souverän und so kamen sie doch auf neun Treffer in der Vorrunde.

Für uns ging es zuerst gegen die Gäste aus Österreich. In einem spannenden Match mit einem schnellen Führungstreffer spielten wir als durchsetzungsfähige Einzelkämpfer, der taktische Aufbau und das Zusammenspiel ließ aber zu wünschen übrig. Schlussendlich gewannen wir dieses Spiel 3:1 (2xTheresa, 1xSepp).

Angespornt durch diesen Erfolg sahen wir nun richtig gute Chancen für uns, doch schon im nächsten Spiel wurden die Hoffnung wieder etwas gedämpft: gegen das schussstarke Team aus der Schweiz verloren wir 4:6 (2xKatja, 1xSimone, 1xSepp). Unser Spielaufbau war nicht wirklich besser als im Spiel davor, einige unglückliche Torschüsse, von denen manche wirklich hätten drin sein müssen, und ein Kurbelproblem, weswegen ich kurzzeitig vom Feld musste, taten ihr Übriges.

Das nächste Spiel gegen die Salamander war schnell und kräftezehrend. Wir waren nun endlich auf dem Feld angekommen, spielten schön zusammen, doch leider waren die Kornwestheimer, die alle auch stark in den Renndisziplinen sind, einen Touch zu schnell für uns und wir kamen nicht oft zum Abschluss. Mit einem recht späten Gegentor verloren wir  dieses Spiel 1:2 (1xTheresa). Zu Recht meinten unsere Gegner, dass ihre Geschwindigkeit das Spiel entschieden hätte.

Gegen Neukirchen rechneten wir uns dann nicht mehr so hohe Chancen aus, hatten die bis dahin doch schon drei Spiele zu Null gewonnen. Ziemlich in der Defensive gefordert, gelang es mir doch zwei Mal, die gegnerischen Reihen zu durchbrechen, so dass wir, bis auf die Titelverteidiger aus dem Illertal, die einzigen waren, die gegen die Neukirchner Tore erzielten! 2:7 (2xSepp).

Gegen Stefan Kobers Mannschaft machten wir uns überhaupt keine Hoffnungen, darum gönnte ich mir mal ein paar Minuten Spielpause. Da die Mädls einen Gegentreffer erzielen wollten, rückten sie sogar mit der Abwehr nach vorne und als ich dazu kam und auf Konter spielen wollte, hatten wir kurzzeitig sogar 5 Stürmer, bis ich die Situation überblickte und sie zurückpfiff. Das Konterspielen funktionierte leider auch nicht, da waren unsere Gegner einfach zu stark. So kassierten wir hier mit 0:11 unsere einzige zu-Null-Niederlage.

Für das letzte Spiel in der Vorrunde waren wir wohl zu optimistisch und zusätzlich schon kräftetechnisch stark ausgelaugt. Wir unterschätzten Bavaria Mix, ließen dem Spielmacher Benjamin zu viele Freiräume und verloren schließlich 2:3 (1xTheresa, 1xSimone).

 

Danach waren wir alle etwas deprimiert und ziemlich kaputt, ich noch zusätzlich geschwächt, da ich als Fahrer schlecht unter der Fahrt schlafen konnte und zudem durch viermaliges Schiedsrichtern noch weniger Pausen hatte. Hier vielen Dank an Katja, die mir zweimal pfeifen abgenommen hat!!

 

So endete die Vorrunde. Neukirchen und Illertal lieferten sich zum Schluss ein spannendes 2:2, womit diese beiden Mannschaft Punktgleich die Vorrunde abschlossen. Hier das Ergebnis der Vorrunde nach direktem Vergleich und Torverhältnis:

1. Neukirchener Einradler

2. Einradclub Illertal

3. Salamander Kornwestheim

4. Young Swiss

5. UniPro Steyr

6. Bavaria Mix

7. Hockey-Tigers

 

Uns brachte dieses Ergebnis zwei Vorteile: zum einen mussten wir nicht mehr Pfeifen, zum anderen hatten wir nun insgesamt drei Spiele Pause, was uns genug Zeit zum Erholen gab.

In der Finalrunde spielten die zwei Erstplatzierten sowie Dritter und Vierter jeweils zweimal 13 Minuten gegeneinander, die drei Letztplatzierten noch einmal jeder gegen jeder mit einmal 13 Minuten. So kam dem Plan nach jede Mannschaft auf weitere 26 Spielminuten.

Im ersten Spiel lieferten sich Steyr und Bavaria ein hartes Match, wir hatten schon Hoffnungen für unser Spiel gegen Steyr, da wir diese schwächeln sahen, zum Schluss gewann Steyr aber dominierend 2:0 gegen das Mixed-Team.

Dann kam das Spiel um Platz drei: Salamander Kornwestheim gegen Young Swiss endete 5:4 für die Baden-Württemberger.

Dann kam unsere Revanche gegen Bavaria Mix. Ausgeruht verteilten wir uns nun wieder viel besser auf dem Feld. Ich kontrollierte Benjamin, meinen ewigen Konkurrenten aus den Rennmeisterschaften in Crailsheim, und so konnten wir schließlich das Spiel für uns entscheiden: 4:2 (3xTheresa, 1xLucia)!

Nach einigen Minuten Pause mussten wir gleich nochmal ran, diesmal gegen Steyr, die einzige Mannschaft, die wir in der Vorrunde schlagen konnten. Wir hielten uns lange wacker, kassierten einen unnötigen Treffer und versuchten uns am Ausgleich, doch sah man bei uns allen die Kraft schwinden. Gegen Ende war bei uns einfach die Luft raus und wir kassierten drei weitere Tore, was einen Endstand von 0:4 ergab.

Das letzte Spiel des Tages war extrem spannend. Nach der regulären Spielzeit stand es 7:7, so gab es noch einmal 13 Minuten Verlängerung. Und dort entschied sich dann kurz vor Schluss das Spiel zu Gunsten der Gastgeber mit 9:8 für Neukirchen.

 

So ging ein spannender Turniertag zu ende. Für uns zwar leider nicht so erfolgreich, wie erhofft, doch hat es uns allen Spaß gemacht und aus der Erfahrung lernt man. Kaputt aber glücklich machten wir uns auf den Heimweg.

 

Eine Schlussbilanz:

Wir sind keine großen Turnhallen gewohnt und das merkt man: der Spielaufbau ist anders, Spielzüge, die in unsrer Halle wunderbar klappen, sind hier zum Scheitern verurteilt, weil wir nicht wissen, wie wir uns auf dem großen Feld verteilen sollen; 10 Minuten in einer Dreifachhalle laugen wahrscheinlich mindestens genauso aus wie 20 Minuten in unserer kleinen, da die Wege länger und die Sprints schneller sind; die Geschwindigkeiten, die wir bei einem Turnier bräuchten, können wir bei uns nur schwer trainieren, da wir so bald schon wieder abbremsen müssen.

Insgesamt müssen wir unseren taktischen Aufbau noch verbessern und schneller werden, nicht nur im Fahren, sondern auch im Spielen. Wir warten einfach zu lang, sei es beim Anstoß, beim Abspielen oder beim Torschuss.

 

Aber ich bin richtig stolz auf meine Mädls:

Theresa hat insgesamt sieben Bälle verwandelt und ist somit unsere Schützenkönigin.

Kristin hat sich als guter Torwart behauptet, sie ist nur noch etwas ratlos, wenn Gegner aufs Tor zufahren.

Katja etabliert sich weiter als meine rechte Hand. Sie hat einen guten Spielüberblick und spielt selbst auch stark. Da möchte ich vor allem ihre Leistung im letzten Spiel gegen Steyr hervorheben, wo sie zwar leider keine Tore erzielt hat, ihnen aber als Stürmerin heftig eingeheizt hat und ich mich blind auf sie verlassen konnte.

Simone und Lucia zeigten sich wieder einmal als starke Konstanten, auf die man sich verlassen kann und die ich nicht missen möchte. Ohne euer Spiel und eure Vorlagen hätte Theresa nie so viele Tore schießen können!

 

Ich bin stolz auf euch, Mädls, und es macht mir richtig Spaß, mit euch zu spielen.

Ich hoffe, dass sich im nächsten Jahr für uns und vor allem für euch noch öfter die Gelegenheit ergibt, auf Turnieren zu spielen!

 

Im diesem Sinne: Ich freu mich auf 2015!

 

Josef Gabler, Passau, den 08.09.14

 

 

Bilder zum Beschriebenen:

(Dank an Fotograph Jürgen)